Macintosh

Macintosh
Macintosh,
 
eine Reihe von Computern, die von 1984 an von der Firma Apple auf den Markt gebracht wurde. Der erste Macintosh, Macintosh 128k, war Nachfolger des nur schleppend verkauften Rechners Lisa und kam nur ein Jahr nach diesem heraus. Er war mit 2500 US-$ wesentlich billiger als die Lisa - mit ein Grund für seinen großen Erfolg. Er verfügte über einen 68000-Prozessor von Motorola mit 8 MHz Taktfrequenz, 64 KByte ROM und einen Arbeitsspeicher von 128 KByte, der nicht erweiterbar war. Ein 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk und auch der Schwarz-Weiß-Monitor waren in das Computergehäuse integriert. Der Monitor wies eine Diagonale von 9 Zoll auf und eine Auflösung von 512 × 384 Pixel. Die Tastatur wurde über einen Westernstecker angeschlossen. Daneben gab es zwei serielle Anschlüsse (einer davon für ein lokales Netzwerk auf der Basis des AppleTalk-Protokolls), einen Mausanschluss sowie einen Monoaudioausgang (Klinkenstecker). Das ganze Gerät war mit 25 cm × 25 cm × 35 cm sehr kompakt, ließ deshalb keine Erweiterungen zu. Mit ausgeliefert wurden die Anwendungsprogramme MacWrite (zur Textverarbeitung) und MacPaint (zum Zeichnen und Malen). Als Ausgabegerät konnte der ebenfalls von Apple hergestellte 9-Nadel-Drucker ImageWriter angeschlossen werden.
 
Der Macintosh war als einziger Rechner (und diesen Sonderstatus haben sogar noch heute die PowerMacs im Vergleich zu ihren PC-Konkurrenten) ein Komplettgerät. Alle Voraussetzungen dafür, dass der Benutzer sofort nach dem Anschluss an das Stromnetz mit dem Rechner arbeiten konnte, waren gegeben; selbst der Betrieb in einem lokalen Computernetzwerk war von vornherein vorgesehen. Damit erübrigten sich Überlegungen, ob der Rechner nach dem Einbau bestimmter Karten lief oder nicht - die Frage, ob »Plug and Play« möglich war, existierte nicht, weil für ein nachträgliches »Plug« keine Notwendigkeit bestand.
 
Im Gegensatz zu den damaligen IBM-kompatiblen PCs, bei denen nur im Textmodus gearbeitet werden konnte, hatte der Macintosh (wie schon Lisa) eine grafische Benutzeroberfläche (Macintosh-Oberfläche). Dies machte die Bedienung sehr komfortabel und den Rechner besonders für grafische Anwendungen geeignet. Das Macintosh-Betriebssystem (oft einfach nur System, später dann Mac OS genannt) war für damalige Verhältnisse dermaßen einfach und intuitiv zu bedienen, dass es geradezu zur Legende wurde. Die Computerwelt war sehr schnell gespalten in diejenigen, die eigentlich nicht daran interessiert waren zu wissen, was in einem Computer abläuft, sondern die nur ihre Aufgaben damit erledigen wollten (Macintosh-Anhänger), und alle anderen, die sich mit oft unverständlichen und kryptischen Befehlen abgeben mussten, bevor sie zum Kern ihres Computeranliegens kamen (PC-, also DOS-Anwender). Dafür hatten gewiefte PC-Benutzer das (auch irgendwie beruhigende) Gefühl, jede Aktion von Rechner und Peripheriegeräten genau steuern zu können.
 
Zum großen Erfolg des Macintosh trug auch das Programm PageMaker bei, das 1985 von der Firma Aldus als erstes Layout-Programm für diesen Rechner herausgebracht wurde. Als dann Apple im gleichen Jahr noch den LaserWriter vorstellte, einen der ersten PostScript-Drucker (PostScript), waren alle drei Voraussetzungen für ein neues Konzept gegeben, das sehr schnell unter der Bezeichnung Desktop Publishing (DTP) Furore machte. Nachteilig am Macintosh waren der kleine Bildschirm und die geschlossene Rechnerarchitektur.
 
Eine Version mit 512 KByte Arbeitsspeicher (Macintosh 512k) kam noch Ende 1984/Anfang 1985 heraus. Sie war hinsichtlich der sonstigen Hardware identisch mit dem 128k-Macintosh. Einige weitere Verbesserungen brachte der Macintosh Plus, der 1986 erschien. Sein Arbeitsspeicher konnte durch SIMMs auf bis zu 4 MByte erweitert werden. Neu war auch die SCSI-Schnittstelle (SCSI), über die externe Festplatten oder andere SCSI-Geräte (bis zu sechs) wie Scanner oder Streamer angeschlossen werden konnten. Darüber hinaus war das Betriebssystem leicht überarbeitet worden: Die Dateiorganisation nannte sich jetzt nicht mehr Macintosh File System (MFS), sondern Hierarchical File System (HFS) (Mac OS).
 
Während die ersten Modelle hauptsächlich von Freiberuflern sowie in Forschung und Ausbildung eingesetzt wurden, zielte Apple mit den 1987 erschienenen Modellreihen Macintosh SE und Macintosh II auf die Gruppe der professionellen Anwender in mittleren und großen Unternehmen. Der SE gehörte noch zu den Kompaktgeräten, der Macintosh II dagegen war ein Desktop-Rechner wie die damals schon sehr verbreiteten PCs. Beide Modelle waren anfangs mit dem 68020-Prozessor von Motorola ausgestattet, nachfolgende Varianten mit dem 68030-Prozessor. Dieser Prozessor war auch das Herzstück der ab 1990 erschienenen, relativ preisgünstigen Modelle Macintosh Classic (Kompaktausführung) und Macintosh LC (Desktop-Rechner). Im Herbst 1989 kam zu einem Preis von 6500 US-$ der erste tragbare Macintosh auf den Markt, der mit dem 68C000-Prozessor ausgestattete Macintosh Portable. In das 38,7 cm × 37,6 cm × 10,2 cm große Gehäuse war eine 9,8-Zoll-LCD-Anzeige integriert. Einen Sprung in der Leistungsfähigkeit brachte der 68040-Prozessor, der ab 1991 im Macintosh Quadra (Quadra) eingesetzt wurde. Der Quadra wurde als erster Macintosh nicht nur als Dektop-, sondern auch als Tower-Modell (Tower-PC) angeboten. Wichtige gemeinsame Merkmale der Modelle ab Macintosh II sind: NuBus-Architektur (NuBus, ein Datenbus mit 32 Bit Breite), die Schnittstellen SCSI, ADB, RS-232 und PDS und ein (PC-kompatibles) Diskettenlaufwerk für Disketten im 1,44-MByte-Format.
 
Eine völlig neue Ära von Macintosh-Rechnern wurde mit dem Einsatz des ersten RISC-Prozessors (RISC), dem PowerPC-Prozessor, eingeläutet. Der erste damit ausgestattete Rechner, der Power Macintosh, erschien 1994.
 
Die Bezeichnung »Macintosh« war noch bis 1996 Bestandteil des Namens von Apple-Rechnern, also bis zum Macintosh Performa. Seitdem spricht Apple nur noch von PowerMac, iMac usw.

Universal-Lexikon. 2012.

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